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 Pressespiegel
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Feel good statt Feuerwerk

Von Claudia Dabringer

Coaching & Training: Was wurde aus dem Aufreger NLP? Welche Methoden und Möglichkeiten sind derzeit angesagt? Wie sich der Markt weiterentwickelt.

Seit das Neurolinguistische Programmieren, kurz NLP genannt, zwischen 1970 und 1980 in den USA entwickelt wurde, hat es die Kommunikation der Menschen verändert. Oft kritisiert, ist die Methode im Training und Coaching aber mittlerweile Standard. "Die Ressentiments gibt es nicht mehr, und NLP ist in vielen verschiedenen Aspekten in andere Methoden eingeflossen“, ist Elke Ranner, Wirtschaftstrainerin sowie Mitglied und Sprecherin der ExpertsGroup Wirtschaftstraining & Coaching der österreichischen Wirtschaftskammer, überzeugt.

Warum sich dann diverse Gruppierungen herausgebildet haben? Für viele Weiterbildungswillige sei das "Gesamtpaket NLP" zu groß, etwa wenn Inhalte oder Techniken vermittelt würden, die sie in ihrer täglichen Arbeit nicht verwerten könnten. Man setze auf Teilaspekte, etwa für Firmen konzentrierte Seminare für den Einsatz im Verkauf, zur lösungsorientierten Verhandlungs- oder Mitarbeiterführung. Sehr kompakt bringt Trinergy International in einem "Best of"-Seminar in zwei Tagen NLP-Grundlagen nahe.

Auf den Spuren von C. G. Jung

Als direkte Weiterentwicklung aus dem NLP gelten die LAB-Profile: "Dabei handelt es sich um sogenannte ,Metaprogramme‘, also personenspezifische Wahrnehmungsfilter des NLP", erläutert Andrea Köck, Leiterin der Wifi-Rhetorikakademie und selbst zertifizierte LAB-Profile-Trainerin. "Damit sollen verlässliche Indikatoren und ein praxistaugliches Werkzeug, das sich in den Gesprächs- und Präsentationsalltag transferieren lässt, geschaffen werden." Die "Language and Behaviour Profiles" gehen auf die Arbeit von C. G. Jung und sein Buch "Psychologische Typen" zurück.

Später wurden sie zu komplexen Metaprogrammen weiterentwickelt und um einen Fragebogen zu ihrer Erfassung ergänzt. Die amerikanische Kommunikationstrainerin Shelley Rose Charvet griff dieses Verfahren auf und entwickelte mit ihrem Buch "Wort sei Dank" eine umfassende Beschreibung der LAB-Profile. "Nachdem wir immer in Kommunikation und im Austausch sind, gibt es kein Gebiet, in denen sie nicht eingesetzt werden können, und keinen Anwender, der nicht auf diese Weise seine Kommunikation verbessern könnte", ist Köck überzeugt.

Sehnsucht nach Strukturen

In einer Welt, die zunehmend diffuser zu werden scheint, läuft der Trend bei Trainings offensichtlich in die Richtung, sich Beurteilungsstrukturen schaffen zu wollen. "Während Seminare ohne konkreten Bezug zur Organisation des Auftraggebers im Sinken begriffen sind, punkten prozessorientierte Seminare. Dabei stehen Beziehungs- und Interaktionsgeschehen - also die Erkennung von Mustern, Selbsterkenntnis sowie Arbeit im Hier und Jetzt - im Mittelpunkt", so Wolfgang Pichler, Leiter des Universitätslehrgangs "Master in Training and Development" an der Salzburg Management Business School SMBS. Auch kurzfristige "Trainerfeuerwerke" von ein bis zwei Tagen seien out und "werden durch längerfristig angelegte Weiterbildungskonzepte ersetzt, die Begeisterung des Augenblicks wird ersetzt durch nachhaltig wirksame Prozesse der Veränderung und Entwicklung."

Schwerpunkt: Persönliche Befindlichkeit

"Der Innovationsgrad an neuen Methoden im Coaching ist in den vergangenen Jahren bescheiden. Viele Praktiker haben sich professionalisiert und sind in diesem nach wie vor boomenden Marktsegment aktiv tätig - da bleibt, nach Aussagen mancher Profis, zugegebenermaßen wenig Zeit zum Forschen und Entwickeln", sagt Michael Tomaschek, Obmann des Austrian Coaching Council ACC. Demgemäß habe sich der Fokus mehr auf emotionale und körperorientierte Methoden verschoben. "Der Schwerpunkt hat sich viel stärker auf die persönliche Befindlichkeit und den eigenen körperlichen und psychischen Zustand und damit verbundene Aufgaben und Fragestellungen verlagert." Verfahren wie systemische Aufstellungsarbeit, bei der innere Bilder und Muster im Raum plastisch durch Symbole oder andere Personen dargestellt werden, sind sehr hilfreich zum Entwickeln neuer Lösungen, erläutert Tomaschek.

Weiterentwicklungen daraus seien etwa die Systemische Strukturaufstellung. Lässt bei der Aufstellung ein Klient die Mitglieder seines "Systems" - beispielsweise Familie, Unternehmen oder Team - durch verschiedene Personen repräsentieren und stellt sie so in einem Raum auf, wie sie für ihn die Beziehungen abbilden, berücksichtigt die Strukturaufstellung auch abstrakte Elemente wie Ziele oder Hindernisse. Die Menschen übernehmen dabei die Rolle der einzelnen Teile und werden so aufgestellt, wie sie aus Sicht des Aufstellers dem aufgestellten Thema entsprechen. "Hypnotherapeutische Methoden, angepasst und abgeschwächt auf die nicht psychotherapeutische Anwendung im Coaching, erleben ebenfalls eine Renaissance, da sie stärker als andere Techniken das innere Erleben und die inneren Muster und Denkroutinen berücksichtigen", sagt Tomaschek.

Effizienz durch Online-Coaching

Doch auch der Innenschau soll es an Effizienz nicht mangeln - bzw. schreckt der zeitliche Aufwand oft ab. Margot Baldauf, Geschäftsführerin von mb training, sieht darin einen Grund, warum "vor allem KMU wenig Initiative zeigen. Auch der Tourismus könnte mehr tun." So wie Online-Learning für Unternehmen zunehmend interessant wird, erweitert man nun auch das Coaching um diese technische Komponente.


Quelle: Die Presse, Online: 16.12.2011 | 16:21, Print: 17.12.2011


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Der Inhalt dieser Seite wurde am 10.03.2021 um 12.50 Uhr aktualisiert.
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