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Lesezeichen [ Info senden # QR-Code ] Di 23 April 2024 22:44:44


 Pressespiegel
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Programme im Kopf oder: Der systemische Mensch

Wie sind die Programme des menschlichen Gehirns aufgebaut? Menschen sind in ihrern Verhalten (vor-) programmiert, haben quasi unterschiedliche Betriebssysteme. Analogien mit Computer-Programmen liegen nahe. Ein Abriß über ein Kommunikationstraining namens NLP sowie verschiedene systemische Ansätze.

Marion Fuglewicz

WIEN Wie kommt es, daß wir in manchen Situationen beweglich und reich an Möglichkeiten sind und in anderen hilflos und unbeweglich? Ist es möglich, Kommunikation so lehr- und lernbar zu machen wie ein Handwerk? Unsere Worte können - wie ein Knopfdruck - bestimmte

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Der Kopf ist der Computer, das Gehirn die Festplatte,
die Worte sind die Impulsgeber.

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Programme in uns in Gang setzen, die in unserem Gehirn, der "Festplatte" gespeichert sind und dort ruhen, bis sie aktiviert werden. Von diesem Modell geht NLP aus. Das wenig aussagekräftige Kürzel steht für Neuro-Linguistisches Programmieren und weckt solchermaßen sofort die Assoziation zur EDV-Welt. Dahinter verbirgt sich allerdings eine ungemein attraktive und effiziente Therapie-, Trainings- und Kommunikationsmethode. Sie basiert auf dem simplen Tatbestand, daß jeder Mensch permanent mit bestimmten Verhaltens- und Kommunikationsmustem konfrontiert ist - sowohl den eigenen, als auch denen anderer Menschen. NLP versucht, diese Muster darzustellen, korrigierend einzugreifen und dadurch seinen "Anwendern", um in der Computersprache zu bleiben, zu glücklicherem, zufriedenerem und erfolgreicherem (Er-) Leben zu verhelfen.

Begriffsanalyse

Die Verbindung der intuitiven und kreativen Methode zur Natur-Wissenschaft ist zweifellos gegeben: Das Wort Neuro zeigt an, daß Worte und Informationen neurologisch gespeichert werden. Linguistisch steht für Sprache - es wird untersucht, welche (Zusatz-) Informationen beim Gebrauch der verschiedenen Worte bewußt transportiert oder unbewußt weggelassen werden. Programmieren steht für die verschiedenen inneren Denkprozesse, die für unser zwischenmenschliches Verhalten entscheidend sind. Manche Menschen denken primär in Bildern, andere in Worten oder Gefühlen. NLP geht davon aus, daß in jedem Menschen eine eigene innere subjektive Wirklichkeit vorhanden ist. Stimmen wir dieser Annahme einmal zu, so sollte der Entdeckung der eigenen inneren Landschaft - die NLP-isten sprechen auch von inneren Landkarten - nichts mehr im Wege stehen.

Wenn Menschen nun in ihren Verhaltensweisen vor-programmiert sind, so könnten Sie, geschätzte/r Leser/in, jetzt fragen, scheint die freie Willensentscheidung, die Software-Parameter im nachhinein zu verändern, äußerst fragwürdig. Und vielleicht liegt darin einer der Hauptunterschiede zwischen Mensch und Maschine. Es genügt nicht, Mechanismen von Dingen und Phänomenen bloß zu beschreiben, wir müssen sie spüren, sie in ihrem Wesen erfassen und annehmen. Geradezu bezaubernd erscheint dabei die Verbindung von Neuschöpfung - Kreation und System.
So wie jeder menschliche Organismus wie ein System (griech.: ein aus Gliedern bestehendes, in sich erschlossenenes und geordnetes Ganzes) wirkt, so ist auch ein Computer aus Einzelkomponenten zusammengesetzt. Die Kunst, ein solches System zu bilden nennen Wissenschafter Systematik.

Die Methode

NLP als Methode wurde Mitte der 70er Jahre in Kalifornien entwickelt. Die Methode will gelebt werden, um gelernt oder genützt werden zu können, sie fragt nicht nach Kriterien wie richtig oder falsch, sondern nach dem konstruktiven Nutzen. Ähnlich wie der menschliche Geist ist sie nur durch die aktuelle Anwendung lern- und entwickelbar.

Das Modell

Mag. Peter Schütz, seines Zeichens Psychologe, Therapeut und Trainer sowie Unternehmensberater und Urgroßneffe von Sigmund Freud, spricht vom Modell des NLP: "Modell deswegen, weil der Anspruch einer Theorie schon die Wissenschaftsarroganz beinhaltet. Es gibt mehrere Ebenen; eine davon ist das reine Sinnessystem. Es scheint aber auch inhaltliche Konfigurationen für Formen oder Gegenstände und auf einer weiteren Ebene solche für Beziehungen zu geben. Sodaß man sich fragen kann welche Beziehung von Beziehungen regt bei mir welche Assoziationen an?" NLP arbeitet mit Erinnerungen, Wahrnehmungen und inneren Zuständen. Es gibt auch Meta-Progamme, die darauf hinweisen, wie Gedanken sortiert werden.

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Je nachdem, wie die menschliche "Festplatte"formatiert wurde,
liegen die Stärken der Wahrnehmung.

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Das Standardwerkzeug

Schütz: "NLP ist ein Standardwerkzeug zum Maßschneidern in der menschlichen Kommunikation. Stellt man sich eine Art Kugel mit konzentrischen Schichten vor, so enthält die innerste die sogenannten Submodalitäten, also die Eigenschaften der Sinnessysteme, dann diese selbst, darüber kommen die Konstrukte darauf, also deren Inhalte; darüber stülpen sich Beziehungen zu Personen und darüber Beziehungen von Beziehungen". Kein Computerprogamm kann komplizierter sein. Je nachdem, wie die menschliche Festplatte formatiert wird, also die Kindheits-Prägungen gelagert sind, liegen die Schwerpunkte menschlicher Wahrnehmung später mehr in der einen oder anderen Richtung.

Eine Art "Unter-Betriebssystem", das auf Übereinstimmung taktet, bestimmt - durch Ab- und Ankoppeln von Bild an Ton oder Sprache an Gefühl - wie Menschen ihre Umwelt oder auch ihre innere Welt erleben. Ein Bauteil dieses Systems ist die Fähigkeit, auf "assoziierten oder dissoziierten Betrieb" umzuschalten. Diese Fähigkeit läßt sich erlernen und ausbauen. Den größten Teil des Speichers im Gehirn nehmen bekanntlich die sogenannten "hidden files" ein - das Unbewußte. Diese Dateien können - wie etwa in einer relationalen Datenbank - über sehr unterschiedliche Parameter angesprochen werden. Die starke Anmutung der NLP-Sprache an die Computerwelt kommt übrigens daher, daß ein Teil der menschlichen Denkprozesse nämlich der des Regelkreises eine Grundannahme der Kybernetik ist. NLP ist nicht nur aus verschiedenen Schulen der Psychologie entstanden, wobei etwa die Arbeit von Gregory Bateson, Fritz Perls, Virginia Satir und Milton Erickson sehr maßgebend waren - sondern fußt auch in der Systemtheorie. Auch die berühmte Watzlawick-Frage nach der Wirklichkeit der Wirklichkeit stellt einen Konnex zu Welten her, die heute in der Computerindustrie mit den marketingmäßig vielversprechenden Kürzeln Virtual Reality oder Interaktivität verkauft werden sollen.

Ein Gutteil der Informatik-Literatur beschäftigt sich mit den Fragen: Wie schreibt man gute Programme, woran erkennt man sie, welche Techniken gibt es, um systematisch kreativ zu sein? "Die Entwicklung zeitgemäßer Programmierplattfonnen, wie etwa 4 GL - Vierte Generationssprachen, CASE (Computer Aided Software Engineering) Tools, aber auch schon die formularorientierte Programmierung aktueller Datenbanken-Systeme verlagern ihre inhaltlichen Schwerpunkte zusehends vom technischen auf den kreativen Akt", weiß Ihor Atamaniuk, Programmierer und Trainer. "Die NLP-Beobachtungsmethoden füllen gewissermaßen die Lücke zwischen dem Schreiben und dem Benützen von Programmen", so Atamaniuk, "gute Programme wirken stets wie aus einem Guß, sie haben ein für sie ganz charakteristisches Anwendungs-Feeling". Um gute Programme zu schreiben, muß man das Ziel des Benutzers kennen; muß wissen, welche Informationen er erhalten möchte, in welcher Darstellung er sie erwartet, beziehungsweise verstehen kann - was übrigens beileibe nicht dasselbe ist - und welchen Aufwand er bereit ist, dafür zu treiben,

Eine der Kerntechniken des NLP, das sogenannte Zielmodell, entspricht in etwa der strukturierten Problemanalyse. Dabei wird ein Ziel definiert und gefragt, welche Sub-Ziele uns helfen, unser Potential zu leben. (Die Methode geht davon aus, daß wir alles, was wir brauchen, zumindest potentiell schon in uns tragen, Anm.). Je attraktiver wir dabei unsere Ziele für uns selbst gestalten, desto lustvoller werden wir auf sie zugehen.

Stets die besten Ressourcen nutzen

Warum ist die NLP-Methode, die sich in letzter Zeit zunehmend an Beliebtheit erfreut, gerade für Manager - vielfach auch, aus der Computerbranche - so effizient? Wolfgang Karber, Kommunikations-Chef bei Olivetti Österreich und frischgebackener NLP-Practitioner: "Ein Unternehmen ist - wie der menschliche Organismus - ein System; es besteht aus Menschen mit individuellen Fähigkeiten und Ansichten, die miteinander interagieren. Der Manager hat die Aufgabe, im Sinne des Unternehmensziels die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit im richtigen Ausmaß bereitzustellen. NLP stellt Managern mentale Grundlagen und Werkzeuge zur Verfügung, um sich selbst, Mitarbeiter und Kunden so zu motivieren, daß die jeweils besten Ressourcen genutzt und in diesem Sinne wirkungsvoll eingesetzt werden".

Informationen: Österreichisches Trainingszentrum ÖTZ-NLP Mag. Peter Schütz 317 67 81 sowie Unternehmensberatung Arthur Schütz & Co 317 47 02. Oder NLP Resonanz-Training Dr. Gundl Kutschera 596 88 88.


Quelle: COMPUTERWELT, 16. Oktober 1995 Nr. 42/95.


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Der Inhalt dieser Seite wurde am 10.03.2021 um 12.50 Uhr aktualisiert.
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