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Lesezeichen [ Info senden # QR-Code ] Sa 27 April 2024 03:19:11


 Pressespiegel
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"Die arabischen und asiatischen Länder entdecken NLP"

BERT FEUSTEL IM INTERVIEW

Vor kurzem gab er einen Modelling-Kurs auf den Fidschi-Inseln, demnächst reist er als NLP-Trainer nach Schweden und Slowenien: Bert Feustel, Vorstand der International NLP Trainer Association, kennt den internationalen NLP-Markt. managerSeminare sprach mit ihm über internationale Entwicklungen im NLP, neue Geschäftsfelder in den arabischen Staaten - und Neuerungen in der NLP-Ausbildung.

Herr Feustel, als das NLP Ende der 70er-Jahre aus den USA nach Deutschland exportiert wurde, gab es hier zu Lande bald eine regelrechte NLP-Euphorie: Welche Impulse kommen denn heute noch aus dem Land der NLP-Begründer Richard Bandler und John Grinder?

Bert Feustel: In den USA ist es ziemlich ruhig geworden ums NLP. Es ist heute eher so, dass wir Entwicklungen aus Europa in die USA transportieren können. Dort war das NLP anfangs sehr therapeutisch ausgerichtet, und das ist lange so geblieben. Erst in den 80er-Jahren ist ein zweiter NLP-Trend entstanden, angetrieben von Anthony Robbins: Da ging es darum, mit NLP glücklicher, erfolgreicher und zufriedener im Leben zu werden. Die dritte NLP-Ausrichtung, nämlich die, das NLP fürs Business einzusetzen, ist in den USA nicht vollzogen worden. In Europa verwenden wir NLP heute vielfach im Berufsleben zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, wir betreiben Teamentwicklung mit NLP, verbessern damit die Beziehungsebene - all das ist in den USA nicht passiert.

Wie erklären Sie sich das?

Feustel: Das liegt sicher daran, dass die amerikanische Business-Philosophie stärker profitorientiert ist als die unsrige. Die SoftSkills haben in den US-Firmen nicht so Priorität. Da geht es vor allem um Zahlen und um den Return-on-Investment.

Lohnt es sich vor diesem Hintergrund trotzdem, als NLP-Anbieter mit business-orientierten NLP-Kursen auf den US-Markt zu gehen?

Feustel: Ja. Schließlich gibt es in den USA auch eine andere Bewegung: Ich denke an Daniel Golemann mit seinen Büchern zur emotionalen Intelligenz. Hier kann man ansetzen und den Unternehmen erklären, dass auch die Soft Facts zum ROI beitragen. Seitens der Mitarbeiter ist die Nachfrage nach entsprechenden NLP-Ausbildungen ohnehin schon da. Das erlebe ich immer wieder auf den ASTD-Konferenzen in den USA. Die Leute fragen: "Wo kann man Business-NLP lernen"? Und dann fliegen sie nach England, um entsprechende Kurse in ihrer Muttersprache zu absolvieren. In den USA finden sie eben nichts. Da ist NLP verschüttet, und es gilt, es wiederzuentdecken.

Wie ist es jenseits der USA? Welche Länder entdecken die Methodik zurzeit?

Feustel: Zum einen Länder wie Slowenien, Ungarn, Russland und Polen, die sich durch ihre politische Öffnung nun auch für die westliche Weiterbildung interessieren. Zum anderen entdecken die arabischen und asiatischen Länder NLP. Über die INLPTA veranstalten wir internationale Trainings. Dr. Wyatt Woodsmall, der für den arabischen Raum zuständig ist, verzeichnet seit etwa fünf Jahren eine zunehmende Nachfrage aus Saudi Arabien und der Türkei. Ähnliches berichtet eine Kollegin aus Honkong. Interessant sind die Trainings hier vor allem wegen der kulturellen Unterschiede. In den fundamentalistischen arabischen Regionen beispielsweise sind die weiblichen Teilnehmer abgetrennt - sie verfolgen das Training meist auf einem Balkon, hinter einem Vorhang. Für die Übungen braucht man dann Trainerinnen, die zu den Frauen hinter den Vorhang treten.

Wie schwierig ist es, auf diese Weise zu arbeiten?

Feustel: Es ist nicht schwierig, wenn man die Regeln dieser Kulturen kennt. Man braucht auch nicht die Sprache zu sprechen, dafür gibt's Dolmetscher.

Neben den internationalen Märkten haben Sie noch etwas Neues für das NLP "entdeckt": eine neue Vermittlungsform. Seit 2005 bieten Sie NLP-Practitioner-Ausbildungen auch als Blended-Learning-Programm an. Kann man NLP am Computer lernen?

Feustel: Die Ausbildung ist ein Paradigmenwechsel. Und, klar: Tanzen und Reiten kann man nicht lernen, indem man ein Buch darüber liest, man muss es tun. Und auch NLP muss man praktizieren, um es zu beherrschen. Aber es gibt im NLP auch viele theoretische Dinge: Die NLP-Grundsätze und Kommunikationsregeln kann man gut per E-Learning vermitteln, verbunden mit Übungssequenzen und Transferaufgaben. Für die praktischen Dinge gibt es die Präsenzphasen von zwei Mal vier bis fünf Tagen.

Das reicht?

Feustel: Das haben unsere Pilotseminare gezeigt. Die klassischen Practitioner-Ausbildungen laufen übrigens auch nur über 18 Tage, und davon bestehen ca. 50 Prozent aus Theorievermittlung... Dennoch überlegt sich der DVNLP noch, ob er unsere Ausbildung anerkennt - die INLPTA hat es bereits getan. Ich beobachte: Die Firmen sind froh, wenn ihre Mitarbeiter nicht so lange dem Arbeitsplatz fern bleiben. Und in Ländern wie Schweden, wo einer aus dem Norden mehrfach rund 500 Kilometer nach Stockholm reisen müsste, um dort fünf oder sechs Seminarmodule zu besuchen, besteht großes Interesse an dieser Ausbildungsform.

Davon abgesehen: Welche "Entdeckung" gibt es noch im NLP?

Feustel: Ganz klar: Coaching. NLP-Techniken lassen sich gut im Coaching anwenden, darum gibt es inzwischen auch Ausbildungen zum NLP-Coach. Das ist ein großer Boom.

Das Interview führte Svenja Gloger


Quelle: Beilage 'Kommunikation mit NLP' zu managerSeminare Heft 96, März 2006, S. 18-19.


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Der Inhalt dieser Seite wurde am 10.03.2021 um 12.44 Uhr aktualisiert.
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